Dr. Dieter Hagmüller  |  Facharzt für Psychiatrie, Wahlarzt

im Therapie- und Fachärztezentrum Schloss Riedegg bei Gallneukirchen

DAS SCHLOSS



ADFONTES MEDIZIN & THERAPIE
Das Fachärzte- und Therapiezentrum
im Schloss Riedegg bei Gallneukirchen

fons, fontis [m.] - Latein: "die Quelle"
ad fontes  - Latein: "zu den Quellen", "zurück zum Ursprung"

ad fontes - das war das Motto der Renaissance-Humanisten im 15. und 16. Jahrhundert, als nach dem Mittelalter die Errungenschaften der Antike "wiederentdeckt" und für die aktuellen Anforderungen weiter entwickelt wurden.

Aus dieser Zeit stammt auch das Schloss Riedegg (erbaut um 1600)

"Zurück zu den Quellen" bedeutet für uns soviel wie "Rückbesinnung auf das Original", damit in einer Zeit der "Apparatemedizin" die Beziehung zwischen Arzt und Patient wieder ganz im Vordergrund steht.
Die geschichtsträchtigen Räumlichkeiten geben den Ordinationen dafür eine ganz besondere Atmosphäre.


A
DFONTES - moderne Medizin in historischen Gemäuern

Die "Herren von Riedegg"

in den fast 900 Jahren seiner Geschichte hat Riedegg bisher nur fünf Mal den Besitzer gewechselt.


1150 - 1211 (61 Jahre)    Adelsgeschlecht der Haunsperger

1211 - 1411 (200 Jahre)  Bistum Passau - diverse Pächter:
                                           1211: Gundacker II. von Steinbach und Steyr
                                           1245: Gundacker III. von Steinbach und Steyr
                                           1256: Ulrich von Lobenstein
                                           1351: Artolf der Piber
                                           1358: Hans von Traun, Landeshauptmann ob der Enns
                                           1361: Friedrich der Walch
                                           1373: Ulrich der Fronacher
                                           1374: Eberhard der Stadler
                                           1380-1384: Herren von Schaunberg
                                           1395: Johann von Liechtenstein, verpfändet an Heinrich IV. von Wallsee
                                           1398: die Pfandherrschaft wird wieder von Bistum Passau eingelöst
                                           1401: Kaspar und Gundacker Starhemberg, Herren von Wildberg

1411 - 1933 (522 Jahre)   Adelsgeschlecht der Starhemberger
                                            Wildberger Linie 1411 - 1857  (446 Jahre)
                                            Eferdinger Linie  1857 - 1933  (76 Jahre)

1933 - 1936 (3 Jahre)        Albert Curle Slater, Fabrikant aus Brandford, England

1936 - 2015 (79 Jahre)     Kongregation der Mariannhiller Missionare: Kloster und div. Schulen

2015 - dato                        Initiative Schloss Riedegg GmbH und Co KG
                                            2016: Start von AdFontes auf Initiative von Dr. Christian Wiesinger


Eine bewegte Geschichte - Riedegg im zeitlichen Kontext


1125: Gallneukirchen wird erstmals urkundlich erwähnt (als Novenkirchen)

1145: erste urkundliche Erwähnung der Burg Wildberg (Gemeinde Hellmönsödt) als älteste Burg des Mühlviertels (noch heute im Besitz der Famile Starhemberg)

1150: Marchward und Gottschalk de Ridecco (aus dem Geschlecht der Haunsperger) werden als erste Besitzer der Burg Riedegg genannt. Das Adelsgeschlecht stammt ursprünglich aus dem Salzkammergut und taucht ab 1150 in Linzer Inschriften auf. Sie gründen die Rodungsgemeinschaft von Wildberg und Riedegg, das von der Donau bis zur böhmischen Grenze an der Moldau reicht. Das Rodungsgebiet (= Luß) liegt zu beiden Seiten des Haselbaches und der Großen Gusen.

1180: die St. Gallus Kirche in Gellneukrichen wird erstmals erwähnt

1211: nach dem Tod von Gottschalk II. von Haunsperg fällt die Burg Riedegg an das Bistum Passau und wird verpfändet an Gundacker II. von Steinbach und Steyr, verheiratet mit Adelheid von Haunsperg-Wildberg

ab 1236 nennen sich die Herren von Steinbach und Steyr nun "von Starhemberg" nach der Burg Starhemberg bei Haag am Hausruck

um 1260 erhält Novenkirchen (Gallneukirchen) das Marktrecht

1272 - 1756:  auf Riedegg wird Recht gesprochen. Die Hinrichtungsstätte befand sich am Penkenberg in Gallneukirchen ("Gugalea")

     1272 - 1411: bischöflich-passauisches Hochgericht
     1575 - 1756: starhembergisches Hochgericht

1411: die Brüder Kaspar I. und Gundacker von Starhemberg-Wildberg kaufen "...die veste Ryedegk mit all irer Zugehörung gelegen in freinsteter landgericht und in Gallennewkirchen Pfarr, und den Markt Gallennewkirchen und das Kirchenlehen daselbst und zu Hellmansöd" vom Bischof Georg von Passau um 5000 Wiener Pfennige (heute umgerechnet ca. € 5000,-)

1417: Alberndorf wird als Albandorf erstmals urkundlich erwähnt, wobei der Name vom althochdeutschen Persopnennamen Albani herzuleiten ist. Im 17. Jahrhundert wurde der Ortsname volksetymologisch umgedeutet als "Dorf bei den Pappelbäumen" (von lat. alber: die Pappel)

1422: Hussitteneinfälle im Mühlviertel (Wartberg ob der Aist wird zerstört)

1517: Beginn der Reformation

1524: Martin Luther sendet einen Trostbrief an Bartholomäus Starhemberg anlässlich des Ablebens seiner Gemahlin Magdalena von Losenstein. Die Starhemberger werden bald darauf als eine der ersten Adelsfamilien im heutigen OÖ evangelisch. Eferding und Riedegg werden zu wichtigen Zentren des Protestantismus (siehe www.starhemberg.com)

1525: erster oö Bauernaufstand

1529: Erasmus I. von Starhemberg (geb. am 10. Juli 1503 in Riedegg) erwirbt sich Verdienste in der ersten Wiener Türkenbelagerung. Er bekommt dafür türkische Kriegsgefangene zugeteilt, von dene er die Burg Riedegg mit einer 7 Meter hohen Bruchsteinmauer ummanteln lässt, um Angreifern dessen Ersteigung zu erschweren. Die Burg wird zu einem Schloss umgebaut. Bastionen hinter und vor dem Burggraben zur zusätzlichen Wehrhaftigkeit werden errichtet (heute teilweise gärtnerisch gestaltet)
Für die Unterstützung im Krieg gegen die Osmanen fordert auch er  - wie viele andere Adelige zu der Zeit - vom Kaiser freies Religionsbekenntnis.

25. Mai 1529: Erasmus I. von Starhemberg heiratet Anna Gräfin von Schaunberg, wodurch die Feste Schaunburg, Stadt und Herrschaft Eferding und ein Großteil der Schaunberger Erbe an die Starhemberger fällt.

25. Juni 1530: Augsburger Bekenntnis (Confessio Augustana)

15.09.1555: Augsburger Reichs- und Religionsfrieden

1562: unter Rüdiger IX von Starhemberg wird (dem Enkel von Bartholomäus) wird offiziell die evangelische Lehre eingeführt. Die Starhemberger bleiben (über 5 Generationen) bis 1630 evangelisch.

1593: Riedegg geht an Reichhard Freiherr von Starhemberg  (Enkel von Erasmus I.)

1594: Riedegg wird noch zu den Fluchtburgen in Kriegszeiten gezählt

1595 - 1597: zweiter oö Bauernaufstand: Nach dessen Niederschlagung beginnt unter Kaiser Rudolf II. und dessen Nachfolger Matthias II. die Rekatholisierung der Habsburger Lande

ab 1595Nach einem Brand des alten Schlosses (der ehemaligen Burg) erfolgt unter Reichhard Freiherr von Starhemberg der Neubau des Schlosses im Stil der Renaissance. Die Reiterstiege mit ihren Pfeilerarkaden, die in den ersten Stock hinaus füht, wird errichtet und der Turm aufgestockt. Eine massive Steinbrücke ersetzt die Zugbrücke über den Burggraben. Eine Wasserleitung aus Bleirohren wird errichtet und die Weingärten (!) am Schlossberg erweitert. Wieder werden türkische Gefangene als Arbeiter eingesetzt.
Die alte Burg wird dem Verfall überlassen.

1609: große Schrifttafel mit lateinischer Inschrift über dem Eingangstor wird nach Fertigstellung des neuen Schlosses eingelassen.

1618 - 1648: 30-jähriger Krieg

1619: Vertrag von München zwischen Kaiser Ferdinand II. und seinem Cousin und Schwager, dem bayrischen Herzog Maximilian I. zur Rekatholisierung. Die protestantischen Stände verweigern dem Kaiser die Erbhuldigung.

1620: bayrische Truppen unter Tilly ziehen in OÖ ein

8. November 1620: Schlacht am Weißen Berg: danach Beginn der Gegenreformation in Österreich (bis zum Toleranzpatent Josefs II 1781 = 161 Jahre)

6. März 1621: Das Land ob der Enns (= Oberösterreich) wird aus Geldmangel (aufgrund der Türkenkriege und der Aufstände in Böhmen) von den Habsburgern an den bayrischen Herzog Maximilian I. verpfändet.

1625: Reformationspatent des Kaiser Ferdinand II. als Ultimatum: "Rückkehr zum römisch-katholischen Glauben oder Auswanderung bis Ostern 1626"

15. Mai 1625: Frankenburger Würfelspiel: Die Bewohner von Frankenburg wehren sich gegen die gewaltsame Einsetzung eines katholischen Priesters. Der bayrische Statthalter im Land ob der Enns, Adam Graf von Herberstorff, greift mit voller Härte durch. Sämtliche der 36 mutmaßlichen "Rädelsführer" werden ohne Prozess zum Tod verurteilt. Durch ein Würfelspiel wird die Hälfe davon "begnadigt", die "Verlierer" werden am selben Tag gehängt. Dies löst Proteste im ganzen Land auf und mündet direkt in den den oö Bauernkrieg.

1626: oberösterreichischer Bauernkrieg unter Führung von Stefan Fadinger und Christoph Zeller. Aufstand in erster Linie gegen die Gegenreformation und die bayrische Besatzung.

1630: Heinrich Wilhelm Freiherr von Starhemberg (ein Sohn Reichhards) rekonvertiert als einer der ersten aus der Familie, steigt schnell in prominente Hofkreise auf und wird Hofmarschall des Kaisers.
Sein Bruder Ersamus II. von Starhemberg will nicht rekonvertieren, verkauft seinen gesamten Besitz und wandert aus. Sein Neffe Bartholomäus erbt die Herrschaften Wildberg und Riedegg. Dessen Frau Esther von Starhemberg wandert nach dem Tod ihres Gatten (1676 bestattet in der von ihm erbauen Kapuzinergruft Linz) als letzte evangelische Starhembergerin ebenfalls nach Regensburg aus. Sie wird 1698 in der Gruft der Wallfahrtskirche von Altenberg begraben. 1754 (56 jahre nach ihrem Begräbnis) soll man sich in Altenberg der "Schande" erinnert haben, dass dort eine evangelische Gräfin begraben liegt. Der Kupfersarg soll gehoben und mit Ruten ausgepeitscht worden sein, um so diesen Makel zu korrigieren (überliefert vom Altenberger Pfarrer Michael Krankowitzer um 1850)

1643: Erhebung der Starhemberger in den Reichsgrafenstand

1683: Ernst Rüdiger Graf von Starhemberg kämpft in der zweiten Türkenbelagerung Wiens als Kommandant der Wiener Stadtverteidigung und empfiehlt dem Kaiser Prinz Eugen von Savoyen , der in Ungarn große Siege gegen die Osmanen macht.

1765: Erhebung der Starhemberger in der Reichsfürstenstand

13. Oktober 1781: Toleranzpatent Kaiser Josefs II.

1806 - 1816: Der katholische Priester Martin Boos (1762 - 1825) wirkt in Gallneukirchen und wird zum Begründer einer religiösen Bewegung, die tief in die Laienkreise und den Klerus eindrang. Er versuchte eine Annäherung der katholischen und protestantischen Lehren, wurde aber als Ketzer und Unruhestifer angefeindet und musste letzendlich das Land verlassen. Er selbst blieb sein Leben lang seinem katholischen Glauben treu, hinterließ aber in und um Gallneukirchen eine große Gemeinde seiner Religionsauffassung (die sog. "Boosianer"). Diese schlossen sich später der evangelischen Kirche an.

1857: Aussterben der Wildberger Linie mit dem Tod von Johann Heinrich Graf von Starhemberg. Damit gehen Schloss Wildberg und Schloss Riedegg an den Schaunberg-Eferdinger Zweig der Familie (Hauptlinie).

8. April 1861: Kaiser Franz Josef I. erlässt das Protestantenpatent: die Protestanten erhalten die volle Religionsfreiheit

1873: die "Boosianer" gründen den "Verein der inneren Mission", aus dem das heutige Evangelische Diakoniewerk hervorgeht.

19. Jahrhundert: Das Schloss Riedegg wird baulich verändert, der Turm umgebaut und aufgestockt. Die alte Burg ist bereits gänzlich zur Ruine verfallen.

1889: Die umfangreiche Schlossbibliothek von Riedegg wird verkauft an die Preußische Staatsbibliothek in Berlin. Erst später wird klar, welch großer Literaturschatz damit verloren ging. Die "Riedegger Handschrift/Berliner Neidhart-Handschrift R" ist eine Pergament-Sammelhandschrift aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert, höchstwahrscheinlich in Niederösterreich aufgeschrieben. Sie enthält einige der ältesten erhaltenen mittelalterlichen deutschen Texte wie den "Iwein" des Hartmann von Aue, den "Pfaffe Amis" des Strickers, die "Lieder" des Neidhart, "Dietrichs Flucht" , die "Rabenschlacht"sowie drei Minnelieder.

1905: die evang. Christuskirche in Gallneukirchen wird gebaut

1914 - 1918: erster Weltkrieg

12. November 1918: erste Republik Österreich

10. April 1919: Das Adelsaufhebungsgesetz tritt in Kraft. Die Starhemberger verlieren sämtliche Titel, behalten aber ihre Ländereien, Schlösser und Burgen.

1933: Ernst Rüdiger Starhemberg verkauft das Schloss Riedegg und die angrenzende Burgruine an den Engländer Albert Curle Slater, einem Fabrikanten aus Bradford, der hier ein Ferienheim für Kinder erreichten wollte, was allerdings auf politische Schwierigkeiten stößt.

1934 - 1938: Ständestaat unter Dollfuß ud Schuschnigg (austrofaschistische Diktatur)

1936: Die Kongegation der Missionare von Mariannhill kauft das Schloss und die Burgruine. Diese errichten hier ein katholisches Kloster, ein Schulzentrum mit Volksschule, Sonderschule, Poltytechnischer Schule, Lehrerbildungsanstalt, Industrie-, Fach- und Gewerbeschule, Werkstätten, Druckerei, Landwirtschaft, etc.

12. März 1938: Hitlers "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland

1939 - 1945: zweiter Weltkrieg

27. April 1945: Unabhängigkeitserklärung Österreichs, zweite Republik

1970er Jahre: das Afrikamuseum im Schloss Riedegg wird eingerichtet

1980-er Jahre: die bereits arg verfallene Ruine wird saniert und wieder begehbar gemacht. Im Nordtrakt der Ruine liegt die ehemalige Burgkapelle, zwei Räume mit recht gut erhaltenen Kreuzrippengewölben stammen aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

5. März 2001: Gallneukirchen wird zur Stadt erhoben

Dezember 2015: Schloss und Burg Riedegg werden verkauft an die Initiative Schloss Riedegg GmbH und Ko KG, eine Gruppe lokaler Investoren aus Gallneukirchen.
Die Mietverträge der Wohnungen im sog. "Neubau" laufen aus, die Mariannhiller Patres und Brüder ziehen dorthin um. Sie erhalten auch nach dem Verkauf das Wohnrecht auf Lebenszeit, weiters verbleiben die Kapelle, das Afrikamuseum und der Friedhof im Besitz der Mariannhiller.

August 2016: Das Therapie- und Fachärztezentrum AdFontes startet im Erdgeschoss nach Renovierung der Räumlichkeiten.

Winter 2017/2018: die Eingangshalle und das 1. Obergeschoß werden renoviert - AdFontes wächst weiter

Frühling 2018: "Heiraten im Schloss Riedegg"

August 2018: der Bogensportparcours wird eröffnet

Juli 2019: die Polytechnische Schule zieht um nach Gallneukirchen.

Frühling 2021: das 2. Obergeschoß wird renoviert - AdFontes wächst weiter

September 2023: die letzten Räume im 2. Obergeschoß werden renoviert und vermietet, damit hat AdFontes nun alle drei Stockwerke des Schlosses "ausgefüllt".


Frühling 2024: voraussichtlich Renovierung der Renaissance-Reiterstiege, dem einzig erhaltenen Bauwerk dieser Art in ganz Österreich und Sanierung des Innenhofs.



weitere Details folgen ...


Hier folgen in Kürze ein paar Eindrücke vom Schloss...









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